So war die letzte Fahrt im „Knödelexpress“
Der „Knödelexpress“ war über Jahre hinweg ein Synonym für kulinarische Reisen zwischen Berlin und Prag. Seine nostalgischen Speisewagen, in denen Gerichte wie Lendenbraten mit Rahmsoße und böhmische Knödel mit Preiselbeeren direkt an Bord zubereitet wurden, zogen zahlreiche Reisende an. Doch im Sommer 2025 neigte sich diese Ära dem Ende zu.
Die tschechische Bahn (České dráhy) kündigte an, die bisherigen Speisewagen durch moderne „ComfortJet“-Züge zu ersetzen. Diese neuen Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h, während die alten Wagen nur bis zu 200 km/h fuhren. Zudem bieten sie Platz für etwa 100 zusätzliche Fahrgäste und ermöglichen die Mitnahme von mehr Fahrrädern. (tagesspiegel.de)
Trotz dieser Modernisierung blieb der „Knödelexpress“ nicht vollständig verschwunden. In bestimmten Eurocity-Verbindungen wurden die traditionellen Speisewagen weiterhin eingesetzt. Konkret betraf dies die Züge EC 378, EC 170 und EC 258 mit Abfahrt von Prag Hauptbahnhof um 10:28, 16:28 und 20:28 Uhr nach Berlin sowie die Züge EC 171, EC 379 und EC 259 in umgekehrter Richtung. (dein-waf.de)
Die letzte Fahrt im „Knödelexpress“ fand am 24. August 2025 statt. An diesem Tag verkehrte der Zug von Gmünd nach Litschau und zurück. Die Fahrzeiten waren wie folgt:
- Abfahrt Gmünd: 10:00 Uhr, Ankunft Litschau: 10:55 Uhr
- Abfahrt Litschau: 13:00 oder 16:00 Uhr, Ankunft Gmünd: 13:50 oder 16:50 Uhr
Die Fahrpreise für Hin- und Rückfahrt betrugen für Erwachsene 19,00 € und für Kinder 9,50 €. Die Niederösterreich-CARD wurde anerkannt. (waldviertelbahn.at)
An Bord des „Knödelexpress“ wurden den Reisenden im Gasthof Kaufmann am Stadtplatz in Litschau eine Auswahl an Fleisch- oder Grammelknödeln sowie süße Marillenknödel serviert. Diese kulinarischen Spezialitäten trugen maßgeblich zum nostalgischen Flair der Zugreise bei.
Mit der letzten Fahrt des „Knödelexpress“ endete eine Ära des nostalgischen Reisens zwischen Berlin und Prag. Die modernen Züge bieten zwar erhöhten Komfort und Geschwindigkeit, doch der Charme der traditionellen Speisewagen bleibt unvergessen.