Losverfahren soll bei neuer Wehrpflicht über Musterung entscheiden
Die Koalitionsfraktionen von Union und SPD haben sich auf einen Kompromiss zur Wiedereinführung der Wehrpflicht verständigt. Demnach soll ein Losverfahren darüber entscheiden, welche jungen Männer zur Musterung eingeladen werden. Dieses Verfahren orientiert sich am Modell Dänemarks, wo die Wehrpflicht für alle gilt, aber nur ein Fünftel tatsächlich eingezogen wird. (n-tv.de)
Ab Januar 2026 erhalten alle 18-jährigen Männer einen verpflichtenden Fragebogen von der Bundeswehr. Dieser erfasst persönliche Daten, Interessen, Fitness und die Bereitschaft zum Wehrdienst. Frauen können den Fragebogen freiwillig ausfüllen. Aus den ausgefüllten Fragebögen wird per Los ein Teil ausgewählt, der anschließend gemustert und zu einem Gespräch eingeladen wird. Sollten sich nicht genügend Freiwillige melden, können die Ausgelosten zu einem mindestens sechsmonatigen Wehrdienst verpflichtet werden. (fr.de)
Dieses Losverfahren hat mehrere Vorteile. Es begrenzt die Anzahl der Musterungen und reduziert den administrativen Aufwand im Vergleich zu einer vollständigen Erfassung aller Wehrpflichtigen. Zudem soll es helfen, Kritik an mangelnder Wehrgerechtigkeit zu entkräften, da das Zufallsprinzip eine systematische Bevorzugung oder Benachteiligung vermeidet. (upday.com)
Die Einführung dieses Systems ist eine Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa. Die Bundeswehr strebt eine Personalstärke von 260.000 aktiven Soldaten und 200.000 Reservisten an, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. (fr.de)
Die genauen Details und der Zeitplan für die Umsetzung dieses Kompromisses werden derzeit noch diskutiert. Es ist jedoch klar, dass das Losverfahren eine zentrale Rolle bei der Auswahl der Wehrpflichtigen spielen wird. Dies soll sicherstellen, dass die Bundeswehr über ausreichend Personal verfügt, um ihre Aufgaben effektiv erfüllen zu können.