Uber verklagt wegen angeblicher Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen
Am 11. September 2025 reichte das US-Justizministerium eine Klage gegen Uber Technologies ein und beschuldigte das Unternehmen der systematischen Diskriminierung von Fahrgästen mit Behinderungen. Die Klage wurde vor einem Bundesgericht in San Francisco eingereicht und wirft Uber vor, gegen den „Americans with Disabilities Act“ (ADA) verstoßen zu haben. (reuters.com)
Anklagepunkte
Die Klage listet mehrere Vorwürfe auf:
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Verweigerung des Service: Uber-Fahrer sollen regelmäßig Fahrgäste mit Behinderungen abgelehnt haben, insbesondere solche mit Assistenzhunden oder faltbaren Rollstühlen. (reuters.com)
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Unzulässige Gebühren: Es wird behauptet, dass Uber und seine Fahrer unrechtmäßige Reinigungsgebühren für Assistenztiere sowie Stornogebühren von Fahrgästen erhoben haben, denen der Service verweigert wurde. (reuters.com)
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Unangemessenes Verhalten: Einige Fahrer sollen respektlos gegenüber Fahrgästen mit Behinderungen gewesen sein oder angemessene Anfragen, wie das Sitzen im Vordersitz für die Unterbringung von Mobilitätshilfen, abgelehnt haben. (reuters.com)
Auswirkungen auf Betroffene
Diese Praktiken haben zu erheblichen wirtschaftlichen, emotionalen und physischen Schäden für Menschen mit Behinderungen geführt. Fahrgäste haben wichtige Termine verpasst, erhebliche Verzögerungen erlebt und wurden bei widrigem Wetter gestrandet. (reuters.com)
Uber’s Reaktion
Uber wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass alle Fahrer verpflichtet sind, die Zugänglichkeitsrichtlinien des Unternehmens einzuhalten. Diese Richtlinien verbieten die Ablehnung von Fahrgästen mit Assistenzhunden und erfordern Unterstützung bei der Unterbringung von Mobilitätshilfen. Zudem verwies Uber auf eine 2023 eingerichtete Support-Hotline und erklärte, dass bei bestätigten Verstößen Maßnahmen ergriffen werden, einschließlich der Deaktivierung von Fahrer-Konten. (apnews.com)
Rechtliche Schritte und Forderungen
Das Justizministerium fordert eine gerichtliche Verfügung, um zukünftige Verstöße gegen den ADA zu verhindern, Änderungen in Ubers Praktiken und Schulungen durchzusetzen sowie finanzielle Entschädigungen und eine zivilrechtliche Geldstrafe. (reuters.com)
Frühere Vorfälle
Bereits 2021 wurde Uber von der US-Regierung verklagt, weil das Unternehmen eine Gebühr erhob, wenn Fahrer länger als zwei Minuten auf Fahrgäste warteten, die aufgrund von Behinderungen mehr Zeit zum Einsteigen benötigten. Diese Gebühr wurde als diskriminierend gegenüber Menschen mit Behinderungen betrachtet. (zeit.de)
Fazit
Die aktuelle Klage unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen im Bereich der Barrierefreiheit und Diskriminierung im Transportsektor. Sie betont die Notwendigkeit für Unternehmen wie Uber, ihre Richtlinien und Schulungen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Fahrgäste, unabhängig von ihren Fähigkeiten, gleichberechtigt und respektvoll behandelt werden.